Zur abschließenden Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses des Sächsischen Landtages vor der Debatte im Landtag überreichten Lehrer und weitere Vertreter der Mitgliedsverbände im Sächsischen Beamtenbund (auch BRH LV Sachsen) sowie der GEW am 27.11.12 den Abgeordneten Äpfel mit der Aufschrift "Wir lassen uns nicht veräppeln". Der Slogan soll darauf verweisen, dass im Haushalt mehr Stellen für den öffentlichen Dienst und Mittel für einen Demografie-Tarifvertrag bereitgestellt werden müssen.
Mit Ihrer Aktion wollten die Teilnehmer noch einmal daran erinnern, dass mit dem Doppelhaushalt 2013/14 die Weichen für einen weiter funktionierenden öffentlichen Dienst in Sachsen gestellt werden müssen. In mehreren Warnstreiks hatten vor allem die Lehrer immer wieder den zu geringen Personalbestand für Sachsens Schulen kritisiert. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 930 Schüler mehr als im Vorjahr. Dagegen hat die Anzahl der Klassen um 241 abgenommen. Die durchschnittliche Klassenfrequenz stieg um 0,4 Schüler je Klasse an. Die Zahl der Integrationsschüler nahm um 752 zu. Das Arbeitsvermögen ist insgesamt gesunken. An Sachsens Schulen fehlen im Vergleich zum Vorjahr ca. 765 Stellen. Um den Ergänzungs-bereich voll zu sichern, fehlen sachsenweit etwa 200 Stellen. An Förder-schulen kann nur noch 96% des Unterrichts abgesichert werden. Dort und an Berufsschulen schlägt es im Ergänzungsbereich besonders zu. Das heißt: keine Arbeitsgemeinschaften und keine individuelle Förderung mehr! Jede Krankheit von Lehrkräften führt sofort zu Unterrichtsausfall!
Aus Sicht der Lehrerverbände gibt es nur zwei sinnvolle Lösungskonzepte: Zum einen müssen endlich mit einem Demografie-Tarifvertrag freie Stellen geschaffen werden. Durch den freiwilligen Verzicht der älteren Lehrkräfte könnten dann im Gegenzug mehr jüngere Lehrer eingestellt werden. Andererseits müssen die Bedingungen für wechselwillige Lehrer aus den anderen Bundesländern nach Sachsen so verändert werden, dass diese die Offerte auch annehmen können. Dazu gehört in erster Linie ein vergleich-bares Gehalt. In Sachsen muss künftig auch die Verbeamtung von Lehrern möglich sein, um alle benötigten Absolventen im Land halten zu können.
Der Sächsische Beamtenbund forderte Finanzminister Unland und Regierungschef Tillich auf, ihre starre Haltung endlich aufzugeben und auf die Beschäftigten zu zugehen. "Wer sich heute verweigert, muss morgen mit Unterrichtsausfall und der Absenkung der Qualität an Sachsens Schulen leben", so der stellvertretende Landesvorsitzende des Sächsischen Beamtenbundes Gerhard Pöschmann.