Armutsfalle Rente - eng damit verbunden !
Die Verhandlungen endeten im ersten Anlauf ergebnislos. Das kennt man zwar aus den vergangenen Jahren,
aber in diesem Jahr steht mehr auf dem Spiel für alle Politiker. Es finden Landtags – und
Bundestagswahlen statt.
Unsere Frage dazu: „… sind sich die Ausführenden dieser Brisanz bewusst???“
Die Kanzlerin Angela Merkel hat ihr letztes Versprechen noch nicht eingelöst und wir wollen
die „Rentengerechtigkeit“ umgesetzt sehen.
Tatsache ist, wir sind im März wieder dabei, denn wir haben noch eine Rechnung offen.
Die durchschnittlichen Auszahlbeträge männlicher ostdeutscher Neurentner werden immer kleiner.
Wie aus den Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland hervorgeht,
starteten männliche Rentenzugänge in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im
Jahr 2002 noch mit durchschnittlich 953,11 Euro pro Monat in den Ruhestand. 2011
waren es im Schnitt nur noch 863,21 Euro. Thüringer Männer erhielten beim Rentenbeginn
noch weniger (861,48 Euro).
Die staatlichen Renten ostdeutscher Frauen verzeichnen hingegen beim Start ins Rentnerleben
einen leichten Aufwärtstrend. Allerdings mit noch immer weitem Abstand zu den Männern. 2011
kamen Thüringer Frauen auf einen Durchschnittswert von 665,28 Euro.
Von der Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland sagte der Vorsitzende Wolfgang Kohl:
„Die bisherigen Konzepte von Bundesregierung, CDU, SPD, DGB würden kaum helfen,
die drohende Altersarmut zu bekämpfen. Er sehe noch kein stimmiges Konzept. Viele Elemente
bedeuteten nur eine Verlagerung von Zuständigkeiten auf die Rentenversicherung, die dafür neue
Bürokratie aufbauen müsste.
Zwar sei das Problem der Altersarmut noch längst nicht so gravierend verbreitet wie etwa die
Kinderarmut. Von den 1,1 Millionen Rentnern in Sachsen beziehen lediglich 3.200 Männer und
6.000 Frauen zusätzlich Grundsicherung vom Sozialamt, also kaum ein Prozent. Doch die Zahlen
werden „explodieren“, warnte Kohl.“
Er führte weiter aus:
„Schuld daran sei nicht die Rentenversicherung, sondern vor allem der Wandel der Arbeitswelt
mit Niedriglöhnen, Minijobs, Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigungsverhältnissen. Weder die
Zuschussrente des Bundesarbeitsministeriums, die Lebensleistungsrente der CDU oder die
Solidarrente der SPD könnten Altersarmut vermeiden. „Altersarmut fängt lange vor der Rente an“.
Daher müsse frühzeitig gegengesteuert werden – etwa mit der Wiedereinführung von
Rentenbeitragszahlungen für Langzeitarbeitslose und höheren Einkommen. Mindestlohn von
nicht unter zehn Euro wäre hilfreich. Hinzu kommt die Verbesserung der Erwerbsminderungsrente
und flexiblere Hinzuverdienstgrenzen.“
Über Parteigrenzen hinweg müssen endlich Vorschläge auf den Tisch. Konsens darin besteht ja bereits,
nur an der Umsetzung hapert es wieder einmal!
Für den Kampf gegen Altersarmut trägt die ganze Gesellschaft Verantwortung. Auch wir!!