DER BRH-SACHSEN GRATULIERT DEN FRAUEN ZUM 08. MÄRZ
Der Frauentag wurde im Jahr 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen ins Leben gerufen. Er sollte unter anderem die Einführung des Frauenwahlrechts fördern. Im Jahr 1977 wurde er von den Vereinten Nationen als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden anerkannt.
Seitdem ist viel passiert. Aber immer noch viel zu wenig und bei weitem nicht genug.
Hierzu die aktuelle Einschätzung der Situation in unserem Bundesland:
Sachsens Ministerin für Gleichstellung Petra Köpping: „Mehr als Folklore“
Jedes Jahr zum Frauentag wird gefragt: Was haben die Frauen bisher erreicht? Gleichstellungsministerin Petra Köpping meint: „Es hat sich viel zum Positiven verändert. In Sachen Bildung haben Mädchen aufgeschlossen und in manchen Bereichen die Jungen überholt. Doch diese Entwicklung setzt sich bei der beruflichen Karriere nicht fort, auch wenn wir in Sachsen überdurchschnittlich viele weibliche Führungskräfte haben.“
In Sachsen sind laut einer aktuellen deutschlandweiten Befragung von 16.000 Betrieben im Auftrag der Bundesarbeitsagentur für Arbeit 35,1 Prozent der Führungskräfte weiblich. Damit liegt der Freistaat ganz vorn.
„Diese wirklich erfreuliche Nachricht darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen nach wie vor in sämtlichen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen unterrepräsentiert sind und gleicher Lohn für gleiche Arbeit noch immer nicht erreicht ist“, machte Ministerin Köpping deutlich. "Auch deshalb ist der Frauentag für mich mehr als Folklore“, ergänzt Köpping
In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer – in Sachsen liegt der Unterschied unbereinigt bei elf Prozent. Schaut man sich die Ursachen genauer an, dann entstehen 15 Prozentpunkte der Lohnlücke, weil Frauen seltener Führungsposten innehaben oder in schlecht bezahlten Branchen arbeiten. Die übrigen sieben Prozentpunkte gehen schlicht auf Diskriminierung zurück.
„Hier erwarten wir den Gesetzentwurf des Bundesfamilienministeriums, welcher transparentere Lohnstrukturen und Maßnahmen gegen Entgeltdiskriminierung vorsieht. Doch ich setzte gleichzeitig auf die die Sensibilisierung der Unternehmen“, so Köpping. Eine Fachveranstaltung zum Thema Entgeltgleichheit hat es in Zusammenarbeit mit der IHK Dresden am 29. Februar bereits gegeben.
„Ich bin überzeugt, dass Unternehmen vom weiblichen Führungsstil profitieren. Frauen sind empathisch, kooperativ und an einem guten Betriebsklima interessiert“, macht Ministerin Köpping deutlich.
Am 8. März nimmt die Gleichstellungsministerin an der Straßenaktion „Frauen*rechte – grenzenlos“ teil. Mit Musik, Tanz, Redebeiträgen und Infoständen werden sich unterschiedliche frauenpolitisch aktive Einrichtungen und Initiativen präsentieren.
„Mit meiner Teilnahme an dieser Straßenaktion will ich ganz klar sagen: Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind unteilbar. Sie dürfen weder vor geographischen Grenzen noch vor unterschiedlichen Kulturen und religiösen Traditionen halt machen. Gewalt gegen Mädchen und Frauen darf niemand als unabänderliche Tatsache hinnehmen“, so Petra Köpping. „Ich hoffe, dass sich viele Menschen vor Ort informieren.“
Straßenaktion „Frauen*rechte – grenzenlos“:
Dienstag, 8. März, ab 16.30 Uhr, Prager Straße 8a, 01069 Dresden, Höhe Café Borowski
Ergänzt werden die Feierlichkeiten durch die Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag im Sächsischen Landtag.
Motto 2016: „Engagiert – emanzipiert! Sachsens Frauen in der sozialen Arbeit“
Sonnabend, 12. März 2016, ab 10.30 Uhr, Sächsischer Landtag, Bernahrd –von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden.