DER BRH-SACHSEN GRATULIERT DEN FRAUEN ZUM 08. MÄRZ
Arbeitsminister Martin Dulig zum Weltfrauentag am 8. März: „Einführung eines gesetzlichen Rückkehrrechts aus Teilzeit ist wichtiger Schritt nach vorn“
Anlässlich des Internationalen Weltfrauentages am 8. März, zeigt sich Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) unzufrieden mit der Gleichstellung von Männern und Frauen im Freistaat. „Frauen bilden mit knapp 51 Prozent die Mehrheit der erwachsenen Bevölkerung in Sachsen. Dennoch sind sie in vielen Bereichen nach wie vor deutlich schlechter gestellt als Männer, wie ein Blick in die Arbeitsmarktstatistik zeigt“, so Martin Dulig.
Laut statistischem Landesamt sind aktuell 76 Prozent aller Frauen zwischen 18 und unter 65 Jahren erwerbstätig, 61 Prozent von ihnen arbeiten Vollzeit. „In keinem Bundesland sind es mehr“, sagte Minister Martin Dulig. Jedoch sind 76 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in Sachsen Frauen. Etwa jede vierte Frau in einer Teilzeittätigkeit würde gern mehr Arbeitsstunden leisten. „Die Arbeitszeitpolitik muss gerechter für beide Geschlechter werden und sich stärker an individuellen Lebenslagen orientieren“, erklärt Minister Dulig. „Daher ist die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung erstmalig geplante Einführung eines gesetzlichen Rückkehrrechts aus Teilzeit ein sehr wichtiger Schritt hin zu Chancengleichheit und Gerechtigkeit.“
Minister Dulig ruft zu einer schnellen Umsetzung der Koalitionsvereinbarung zur Weiterentwicklung des Teilzeitrechts nach der Bildung der Bundesregierung auf. Die Tarifpartner in der Metall- und Elektroindustrie haben in ihrem jüngsten Tarifabschluss gezeigt, wie eine moderne, familiengerechte Regelung aussehen kann. Eine gesetzliche Regelung würde zu einer weiteren wesentlichen Verbesserung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen. „Damit können wir die Teilzeitfalle – welche vor allem Frauen betrifft - endlich entschärfen. Eine langjährige Forderung der Frauenbewegung wäre damit erfüllt.“
Die Regelung wird auch dazu beitragen, die Einkommenslücke von Frauen wesentlich zu verringern. Teilzeitbeschäftigung und die damit verbundenen Karrierenachteile bilden eine wesentliche Ursache für die nach wie vor bestehende schlechtere Bezahlung im Vergleich zu Männern. „Egal ob Mann oder Frau – In einer modernen Arbeitswelt und vor allem in der heutigen Zeit darf dieser Unterschied keine Rolle mehr spielen“, so Dulig weiter. „Eine Verbesserung liegt sowohl im Interesse der Frauen, ist aber auch ein wesentlicher Hebel zur Fachkräftesicherung insgesamt. Gerade hier im Osten sind unsere Frauen traditionell hervorragend qualifiziert und weitergebildet.“
Dr. Katarina Barley zum Internationalen Frauentag 2018
Gleichstellung kommt nicht von allein
Morgen (Donnerstag, 8.März 2018) findet der Internationale Frauentag statt. Der diesjährige Frauentag steht in Deutschland dabei ganz im Zeichen von 100 Jahren Frauenwahlrecht. Das war ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frau, vor allem aber auch ein demokratischer Aufbruch in Deutschland.
Bis zur vollständigen Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft ist es allerdings noch ein weiter Weg. Dies zeigen nicht zuletzt die anhaltenden Debatten um alltäglichen Sexismus, beispielsweise im Rahmen der #metoo-Bewegung, oder die nach wie vor bestehende Ungleichheit bei der Bezahlung von Frauen und Männern.
Anlässlich des diesjährigen Frauentages erklärt Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley:
„Gleichstellung passiert nicht von allein. Im Gegenteil sehen wir, dass sicher geglaubte Fortschritte wieder in Frage gestellt werden. Für uns ist klar: Wer Frauenrechte angreift, greift das Selbstverständnis unserer aufgeklärten und liberalen Demokratie an. Das gilt für Deutschland, für Europa und Weltweit.“
Mit Blick auf die Bezahlung von Frauen und Männern betont Dr. Katarina Barley:
„Auch bei uns bleibt noch viel zu tun – nicht zuletzt auch auf dem Arbeitsmarkt. Mit dem Entgelttransparenzgesetz haben wir im vergangenen Jahr ein wichtiges Werkzeug geschaffen, um gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern vorzugehen. Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen. Wir wollen mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt herstellen. Dazu gehören viele verschiedene Maßnahmen. Ich freue mich, dass wir in den Koalitionsverhandlungen eine weitere Aufwertung der Sozial- und Pflegeberufe durchgesetzt haben, in denen ja meist Frauen arbeiten. Dazu gehören etwa die Abschaffung von Schulgeldern und die Einführung einer Ausbildungsvergütung. Wir werden zudem ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit einführen. Auch davon profitieren in erster Linie Frauen, die heute allzu oft in der Teilzeitfalle landen. Außerdem ermutigen wir so die Väter, ihre Arbeitszeit vorübergehend für die Familie zu reduzieren. Wir wollen mehr Kitas gebührenfrei machen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder einführen. Dadurch stärken wir Eltern zusätzlich, Familie und Beruf gut zu vereinbaren.“