Mehr tun für andere
Dr. Hans Peter Klotzsche mit seiner Ehefrau
Mit dem Ende des Jahres 2018 wird unser Landesvorstandsmitglied im BRH Sachsen und 1. Stellvertretender Vorsitzender der SBB Seniorenvertretung Dr. Hans Peter Klotzsche nach 16 Jahren in den „persönlichen“ Ruhestand gehen und für die SBB-Senioren nicht mehr kandidieren, aber uns weiterhin beratend zur Seite stehen.
Er ist sehr vielen BRH-Mitgliedern bundesweit gut bekannt, denn sein gewerkschaftlicher Einsatz beim Thema „Rente in der Bundesrepublik“ war beispielhaft.
2002 trat Dr. Klotzsche in den BRH Sachsen-Akademikerverband ein. Nach einem aktiven Arbeitsleben in Führungspositionen wollte er sich nun weiter für die Gesellschaft einsetzen.
Ganz besonders das Thema „Rente im Osten“ hat seinen Ehrgeiz geweckt, denn das ist ein Betätigungsfeld was bis heute Baustelle ist und Defizite aufweist.
Schwerpunkte in den Anfängen waren:
2004 „Positionspapier der Akademikerverbände Berlin, Dresden und Leipzig der BRH-Landesverbände Berlin und Sachsen zu weiterhin offenen Problemen der Altersversorgung für die Akademiker/innen in den neuen Bundesländern“ vom Autorenkollektiv der Akademikerverbände Berlin, Dresden und Leipzig der BRH-Landesverbände Sachsen und Berlin
2005 „Leben und Schaffen in Verantwortung vor dem Ganzen" Berufsbiografien Dresdener Akademiker
vom Autorenkollektiv des Akademikerverbandes Dresden
Doch auch in den „alten“ Ländern waren BRH Vertretungen interessiert zu erfahren wie sich die Rente entwickeln wird.
Ab 2007 war Dr. Klotzsche in der Leitung der Arbeitsgruppe Renten – und Versorgungsfragen NBL und Berlin, die im Auftrag der BRH Bundesleitung tätig wurde. Weitere Mitglieder: Herr Prof. Faulhaber BLn, Herr Burkhardt BB, Herr Saeger MV, Herr Schulze SA, Herr Basin TH, Herr Czogalla dbb, Frau Banten BRH Bund, und Frau Glatzer DRV-Bund hatten die folgenden Arbeitsthemen:
- Wie kann ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West Deutschland erreicht werden?“
- Die schrittweise Angleichung des RW (Ost) an den aktuellen Rentenwert durch ein einheitliches Rentenrecht
in Ost und West
- Vorschläge von Ver.di zur Rentenangleichung (Stufenmodell)
- Lösungsansätze für benachteiligten Berufsgruppen
- Formulierung von Fragen von Altersarmut und Lebensqualität für die Gruppen mittleres med. Personal, Professoren / Wissenschaftler und Geschiedene
- 2009 Stellungnahme zum Gutachten Prof. Amadeus Wolf, Lehrstuhl für öffentliches Recht, - Viadrina; Frankfurt/Oder zu “Verfassungsrechtliche Bewertung der beamtenversorgungsrechtlichen Übergangsreglung“
- Anhörung: im Deutscher Bundestag
„Dr. Hans Peter Klotzsche vom Seniorenverband BRH sieht in den Oppositionsanträgen hingegen durchaus Lösungsansätze, um die Überführungslücken zu schließen und die "Wertneutralität des Rentenrechts" wiederherzustellen. Klotzsche mahnte insbesondere bei den Krankenschwestern Korrekturen an, da diese Gruppe am stärksten benachteiligt werde. Zwei Jahrzehnte nach der Vereinigung sei es zudem an der Zeit, Ost- und Westrentenwerte anzugleichen. Für die von der FDP vorgeschlagene Nachversicherungsmöglichkeit sprach sich der Rentenberater Peter Sack aus. So würden neue Ungerechtigkeiten vermieden und eine "gesamtgesellschaftlich gerechte verfassungskonforme Lösung" möglich. Um Nachteile für Frauen zu beseitigen, die vor 1992 geschieden wurden und die wegen der Kindererziehung ihre Erwerbsarbeit eingeschränkt hätten, solle eine Art Versorgungsausgleich erfolgen.“
Gesprächsrunden wurden fortgeführt mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages u.a. mit
Volker Kauder CDU, Klaus Bähmig CDU, Dr Ralf Brausiepe CDU, Dr. Marina Bunge Linke, Iris Gleicke SPD, Daniela Kolbe SPD, Maria Michalk CDU, Petra Pau Linke, Dr. Hans-Peter Uhl CSU, Arnhold Vaatz CDU.
Die Leitung der “Kommission Rente und Versorgung” beim BRH Bund übernahm Dr. Klotzsche 2010.
Bearbeitet wurde:
- Die beamtenrechtliche Versorgung
- Aktuelle anstehende Rentenverfahren, Urteile und Entscheidungen
- Verbesserung der Erwerbsminderungsrente
- Witwenrente – Berechnung einer Vergleichsrente nach der Neufassung des § 307b SGB 6.
- Anerkennung von Wohn- und Verpflegungsgeld, Zusammentreffen von Unfall- und Altersrente, Pflegeheimkosten; Befreiung von der Versicherungspflicht [SGB XI § 56]
- Verbesserung der Erwerbsminderungsrente
- Rechtmäßigkeit der ungleichen Bezahlung von Ost- und Westbeamten Az.: 2 A 54/09 Urteil vom 3.Februar 2011
- Auswirkungen der Doppelbiografien, Übergang aus dem Beamtenverhältnis
Daraus folgte 2010 der Beschluss der BRH Bundesleitung in Heidelberg:
„Forderungen des BRH Seniorenverbandes: Für ein einheitliches Rentensystem in Ost und West“
Von 2013 bis 2018 war Dr. Hans Peter Klotzsche der 1.Stellvertreter in der SBB-Seniorenvertretung.
Der Vorstand war beschäftigt mit dem Seniorenmitwirkungsgesetz, um auch weiterhin „Gutes Leben im Alter in Sachsen“ zu ermöglichen,
mit der gesellschaftlichen Teilhabe älterer Menschen und der Mobilität vor allem im ländlichen Raum,
mit angepassten Angebote für Senioren,
mit der Unterstützung rentenpolitischer Zielstellungen der Koalitionspartner auf Bundesebene,
mit Forderung nach einem Rentenüberleitungsabschlussgesetz .
Viel ist für Rentnerinnen und Rentner und Pensionärinnen und Pensionäre in allen Bundesländern getan worden von Arbeitsgruppen, Kommissionen und Funktionsträgern wie Dr. Hans Peter Klotzsche.
Dafür bedanken sich die Mitglieder des BRH Sachsen sehr herzlich. Natürlich besonders bei Dr. Hans Peter Klotzsche, das tun wir mit dem Erwähnen aller Arbeitsschwerpunkte der vergangenen Jahre. Nun heißt es weitermachen und den Staffelstab übernehmen, denn jeder Gewerkschafter, der in den Ruhestand geht, hat es verdient, dass wir uns für ihn einsetzen und etwas bewegen.
Ihre Rita Kiriasis-Kluxen