Das neue Rentenpaket II wurde erst letzte Woche von der Bundesregierung auf den Weg gebracht. Doch schon plant Bundesarbeitsminister Heil eine weitere Reform.
Ein Steuer-Bonus soll laut Hubertus Heil ( SPD) Rentner zukünftig zum Arbeiten im Alter ermutigen.
"Wir diskutieren darüber, ob es finanzielle Anreize gibt, zum Beispiel bei der Besteuerung dafür zu sorgen, dass es sich noch mehr lohnt für die, die wollen und können, zu arbeiten", so Heil. Wie hoch der zusätzliche Freibetrag bei der Einkommenssteuer sein soll, ist aber noch offen.
"Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre für viele nichts anderes als eine Rentenkürzung"
Mit Blick auf das Renteneintrittsalter lehnt Heil "starre Betrachtungen" ab. "Die Zahl der Menschen, die zwischen 60 und 64 arbeiten, hat sich in den letzten Jahren verdoppelt", sagte er der "Bild am Sonntag". Es arbeiteten "viel mehr Menschen als früher", so Heil. "Zum Teil, weil sie es wollen und können. Einige auch, weil sie es müssen für die Rente" Entscheidend für die Betrachtung sollte sein, wann jemand angefangen habe zu arbeiten.
Auch einer Abschaffung der sogenannten Rente mit 63 Jahren nach 45 Jahren in der Rentenversicherung sowie einer Erhöhung des Renteneintrittsalters erteilt Heil eine Absage. "Das wäre für viele nichts anderes als eine Rentenkürzung, weil sie nicht so lange können."
Neue Reform wird die Staatskassen entlasten
Auch für Bezieher von Witwenrenten möchte der Minister längeres Arbeiten finanziell attraktiver machen und erreichen, dass Witwen und Witwer anrechnungsfrei hinzuverdienen dürfen.
Die Reform könnte die Staatskasse um einen Milliardenbetrag entlasten. "Wenn es mal gelänge, 100.000 Menschen fit zu halten und zu motivieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ein Stück länger zu arbeiten, dann wären das pro Jahr ungefähr zwei Milliarden Euro", erklärte Heil der Zeitung. Bei der Einkommenssteuer würde dies ein Plus von einer Milliarde, bei den Sozialversicherungen von 1,5 Milliarden bedeuten.