13. März 2012

Rentenerhöhung: Im Osten 2,26 Prozent, im Westen 2,18 Prozent

 

Es ist diesmal mehr als ein Trostpflaster, aber doch weniger als zuletzt erwartet: Die Renten steigen in diesem Jahr im Vergleich zu 2011 um mehr als das Doppelte. Sie bleiben aber sicherlich erneut hinter der Inflationsrate zurück.

Hannover/Berlin. Die Renten steigen am 1. Juli zwar deutlich - aber nicht so sehr wie erwartet. Im Osten bekommen Rentner 2,26 Prozent mehr, im Westen 2,18 Prozent. Das kündigte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Montag in Hannover an. Sie sprach von einer „guten Nachricht für die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner“ in Deutschland. Im vergangenen Jahr hatten die Ruheständler einheitlich 0,99 Prozent mehr bekommen. 

Mit den Rentenerhöhungen werden auch die Rentner an der zuletzt guten Wirtschaftsentwicklung und den Lohnzuwächsen des vergangenen Jahres beteiligt, allerdings nicht in vollem Umfang. Die höheren Renten dürften die Geldentwertung in diesem Jahr nicht ausgleichen können. Im Februar lag die Inflationsrate bei 2,3 Prozent. Bei einer Monatsrente von 750 Euro macht das im Westen 16,35 Euro mehr aus und im Osten 16,95 Euro. Bei einem Rentner mit 1.200 Euro beträgt das Plus im Westen 26,16 Euro und im Osten 27,12. 

Der Aufschlag fällt vor allem im Osten deutlich geringer aus, als erwartet worden war. Im vergangenen Herbst hatte die Rentenversicherung 3,2 Prozent für Ostdeutschland und 2,3 Prozent für die Westrentner prognostiziert. Am Wochenende hatten Meldungen über Aufschläge von 3,6 Prozent im Osten und von 2,2 Prozent im Westen die Runde gemacht. 

Von der Leyen begründete dies damit, dass die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung „schlicht und einfach zu optimistisch gewesen“ seien. „Aber das haben Schätzungen so an sich, dass sie nicht punktgenau sind.“ Nach den Worten der Ministerin gibt es „unter dem Strich eine positive Rentenentwicklung über der Inflationsrate“. Sie nannte es eine erfreuliche Entwicklung, dass die Ost-West-Angleichung bei den Renten nicht zum Stillstand gekommen sei. 

„Die Lohnentwicklung im letzten Jahr war gut. Das spiegelt sich in diesem Jahr in der Rentenerhöhung wider“, erklärte von der Leyen. Zugleich machten sich aber noch die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise bemerkbar. 

Dass die Rentenerhöhung geringer ausfällt als rein rechnerisch nach der Lohnentwicklung 2011 möglich gewesen wäre, führte sie auf die Rentengarantie zurück, deretwegen eigentlich notwendige Rentenkürzungen ausfielen. Dieser Überhang werde jetzt mit den Erhöhungen verrechnet. „Insofern ist das ein erfreuliches Ergebnis, aber es erzählt noch die Geschichte der Vergangenheit.“ 

Von der Leyens Fazit: „Die Rente steigt, das ist schön, über zwei Prozent im Osten und im Westen, aber sie steigt nicht ganz so hoch, weil wir die Rentengarantie nachholen, die in der Wirtschafts- und Finanzkrise ausgesprochen wurde.“ 

Durch den etwas höheren Aufschlag im Osten wird sich der Renten-Rückstand zum Westen minimal verringern. Mit der Rentenerhöhung will sich das Bundeskabinett an diesem Mittwoch in Berlin befassen. (dpa)

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