Berlin - Die Deutschen werden immer älter - entsprechend durchlaufen sie in ihrem Berufsleben mehr Stationen. Die Bundesarbeitsministerin will nun eine neuen Karriereabschnitt fördern: Wer frühzeitig in den Ruhestand geht, soll nebenher kräftig hinzuverdienen können - und gleichzeitig den Bund entlasten. Dazu hatUrsula von der Leyen ihre Pläne für die neue Kombirente nachgebessert, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Von der neuen Kombirente könnten aber nicht alle Frührentner profitieren, schreibt die Zeitung. Die gelockerten Grenzen für den Hinzuverdienst gelten nur für Versicherte, die mindestens 63 Jahre alt sind und 35 Versicherungsjahre nachweisen können. Eher können das nur Schwerbehinderte in Anspruch nehmen, deren maßgebliche Altersgrenze seit Anfang des Jahres schrittweise von 60 auf 62 angehoben wird.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) bewertete die Pläne von der Leyens positiv. "Wenn die Koalition die Hinzuverdienstgrenzen jetzt zumindest etwas weiter lockern will als ursprünglich geplant, ist das in jedem Fall zu begrüßen." Die BDA plädiert für einen kompletten Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen. "Sie wirken für die Betroffenen manchmal wie ein Arbeitsverbot und sind in der Anwendung kompliziert."
1,36 Millionen Deutsche sollen Zuschussrente bekommen
Nicht nur bei der Kombirente gibt es Neuigkeiten - auch bei der Bekämpfung der Altersarmut macht die Ministerin einen neuen Vorstoß. Die Arbeitsministerin will den Zugang zur Zuschussrente erleichtern, so dass mehr Geringverdiener als zunächst geplant Anspruch auf Aufstockung haben.
Dazu sollen die sogenannten Mini-Renten nicht pauschal auf 850 Euro angehoben werden. Stattdessen solle sich die Zuschussrente an der Höhe der zuvor gezahlten Beiträge bemessen und auf maximal 850 Euro steigen, berichtet die "Passauer Neue Presse". Von der Leyen rechne damit, dass bis 2030 fast 1,4 Millionen Rentner von der geplanten Zuschussrente profitieren werden.
ssu/dpa

